96 Jahre nach einer abenteuerlichen Expedition in der Antarktis des britischen Forschers Sir Ernest Henry Shackleton segelten vier, wie soll man sie nennen, Abenteurer, Lebenslustige, Waghalsige, Wahnsinnige? die waghalsige Strecke nochmals. Aus Vergnügen am Leiden. Nun, 100 Jahre nach dieser Expedition ist eine Neuausgabe des Reisebuches dieser vier Menschen erschienen.
Wie es zur sinnlosen Reise im Jahr 2000 kam
1916 rettet Sir Ernest Shackleton mit Hilfe eines kleinen hölzernen Beibootes alle 27 Mitglieder seiner im Packeis gescheiterten Polar-Expedition, die 1914 gestartet war. Fast ein Jahrhundert später startet Arved Fuchs mit nahezu identischer Ausrüstung, um die Rettungstat Shackletons zu wiederholen. Sie haben mehr Gemeinsamkeiten als nur die Tatsache, dass beide in einem winzigen Rettungsboot das antarktische Eis am Südpol durchsegelt haben. Sir Ernest Shackleton und Arved Fuchs sind leidenschaftliche Abenteurer. Heil zurückkommen, war beiden immer wichtiger als zuerst am Ziel zu sein. Es gibt aber auch bedeutsame Unterschiede: Shackleton wurde bekannt durch seine missglückte Expedition, Arved Fuchs hat sich einen Namen gemacht durch viele erfolgreich bestandene Extremreisen.

in diesem Boot, der „James Caird II“ segelten die vier Abenteurer auf den Spuren Shackletons (Foto: Verlag Delius Klasing)
In seinem Buch „Im Schatten des Pols“ beschreibt Autor Fuchs den spektakulären Versuch, die Rettungsaktion von Sir Ernest Shackleton nachzuerleben. Shackletons Segelschiff, die „Endurance“ (Ausdauer, Durchhaltevermögen, Standhaftigkeit) wird vom Packeis zerdrückt. Die Mannschaft kann sich auf eine unbewohnte Insel im Eismeer retten. Von hier aus bricht Shackleton mit dem Beiboot „James Caird“ und einer Handvoll Männer auf, um Hilfe zu holen. Seine Expedition ist gescheitert – seine Rettungstat glückt: Alle 27 Männer der „Endurance“ überleben. Fuchs startet am 19. Januar 2000 in einem kleinen Holzboot, das er nach den Originalplänen der „James Caird“ gebaut hat, ins antarktische Meer. Am 10. Februar 2000 erreicht er das Ziel Südgeorgien.
Ein faszinierendes Buch über eine sinnlose Reise von Abenteurern
„Es nützt uns. Es ist nach unseren Maßgaben ein Stückchen sinnvolle Lebensgestaltung“ meint der Abenteurer Arved Fuchs zur Frage, wem die Reise denn eigentlich nützt. An anderer Stelle meint Fuchs, Journalisten am Schreibtisch sollen nicht urteilen, da sie die Reise nicht selbst miterlebt haben und sich das Leiden, die Angst, die Entbehrungen und Stürme nicht vorstellen können. Weiterlesen →