„Ingeborg und das Meer“ – von der Atlantiküberquerung einer Frau 1969

Ingeborg von Heister nähert sich mit „Ultima Ratio“ in voller Fahrt (über zehn Knoten, rund 19 km/h) Carlisle Bay auf Barbados. Bildquelle http://wilfried-erdmann.de

Salzburg, Bielefeld, 30. Mai 2023. „Ingeborg und das Meer“ ist der Titel des Buches aus dem Delius Klasing Verlag. Es stammt aus der Feder von Segel-Ikone Wilfried Erdmann († Mai 2023) und berichtet über eine ganz außergewöhnliche Frau, die zudem auch seine Schwiegermutter war: Ingeborg von Heister. Als erste Deutsche hatte sie ganz allein den Atlantik überquert, fast ein Jahr lang, von September 1969 bis September 1970, in einem Trimaran von Gibraltar nach Gibraltar. Der Kurs führte über die Kanarischen Inseln zu den Kleinen Antillen und über Bermudas und die Azoren wieder zurück. Das sind heute wie damals 9.160 abenteuerliche und überaus riskante Seemeilen.

Zwanzig Jahre nach ihrem Tod sichtete Wilfried Erdmann den Nachlass seiner Schwiegermutter: Kartons voller Tagebücher, Briefe, Notizen, Fotos und Logbücher, die die Erfahrungen und Empfindungen der Abenteurerin eindrucksvoll widerspiegeln. Vor gut fünfzig Jahren war es alles andere als selbstverständlich, sich ganz allein auf eine so unwägbare Reise zu begeben, erst recht für eine Frau von Mitte vierzig. Erdmann ist nicht nur der bekannteste deutsche Segler, er ist auch ein glänzender Erzähler und Autor, der aus den Aufzeichnungen die Geschichte dieser Pioniertat spannend rekonstruiert hat, versehen mit zahlreichen Zitaten aus den Logbüchern und einer gehaltvollen Fotostrecke. Ein großartiges Buch über eine mutige Frau. Eine Hommage an die Liebe zum Segeln. Ich habe es gelesen.

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Ignaz Rojacher, Erbauer des Observatoriums auf dem Rauriser Sonnblick und Fremdenverkehrspionier

Bilder im Rauriser Talmuseum in Rauris. Links Maria Rojacher, geborene Seidl, Gattin des Ignaz Rojacher (Bild Mitte) und rechts seine Mutter Anna Rojacher, geborene Brindlinger. Darunter das Geburtshaus von Ignaz Rojacher und rechts, Josef Donat, sein Lehrer und Förderer.

Salzburg | Rauris | 1. Dezember 2021 | Ignaz Rojacher vulgo „Kolm Naz“ (* 1844 im Gaisbachtal in Rauris; † 1891) war Goldbergwerksbesitzer, Fremdenverkehrspionier und Erbauer des Observatoriums auf dem Hohen Sonnblick im Raurisertal in den Hohen Tauern im Salzburger Land. Seine Ururenkelin Margot Daum begab sich auf Spurensuche und brachte eine interessante Biografie über diesen Pionier heraus.

Vom Ziegenhirten zum Goldbergwerksbesitzer

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100 x Österreich Judentum (Buch)

Der Wiener Judenplatz war im Mittelalter das Zentrum der jüdischen Gemeinschaft. Hier eine Aufnahme aus dem Jahr 1918, Verlag Ledermann, Quelle Österreichische Nationalbibliothek, Ansichtskarten online.

27. Mai 2021 Wissen Sie, wo die Mazzesinsel liegt? Kennen Sie Fanny von Arnstein oder den Hasen mit den Bernsteinaugen? Österreichs jüdische Geschichte ist so spannend wie vielseitig. Persönlichkeiten aus Kunst, Literatur, Unterhaltung und Wissenschaft haben das Land geprägt, die imposanten Palais an der Wiener Ringstraße zeugen noch heute von der Glanzzeit des jüdischen Großbürgertums. Danielle Spera erzählt unterhaltsam und fundiert eine sehr persönliche Auswahl von 100 jüdischen Geschichten. Das Buch ist im Wiener Amalthea Verlag erschienen.

Ohne Juden wäre Wien nicht das heutige Wien geworden

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Julius von Payer: Alpinist, Polarfahrer und Maler

Gemälde von Julius Payer “Nie zurück“ (Österreichisch-Ungarische Nordpolexpedition). Hier beschwor der Expeditions-Kommandant Karl Weyprecht seine Männer, zu Fuß nach Süden zu gehen und „nie zurück“ zum Schiff. (Quelle wikipedia)

12. Mai 2021 | Julius von Payer (* 1841; † 1915) wurde als Teilnehmer an der Österreich-Ungarischen Nordpolarexpedition 1872 bis 1874 berühmt. Doch war er auch ein bedeutender Erschließer Südtiroler und Trentiner Gebirgszüge und den überwiegenden Teil seines Lebens erfolgreicher Historienmaler. Der Frankfurter Historiker Frank Berger brachte 2015 anlässlich des 100. Todestages von Payer eine ausgesprochen interessante Biografie als Buch im Tyrolia Verlag Innsbruck heraus. Vor Jahrzehnten las ich das Buch „Nie zurück“ über die Österreich-Ungarische Nordpolarexpedition, an der Payer teilgenommen hatte. Dies war der Grund für mich, das vorliegende Buch zu lesen.

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Nelly Diener, die erste europäische Stewardess, Beitrag Nr. 4 aus der Geschichte der Swissair

Nelly Diener, die erste Stewardess in Europa

Nelly Diener, die erste Stewardess in Europa, vor der Curtiss AT-32C Condor, CH-170 (HB-LAP) in Dübendorf, 1934. Bildquelle Bildarchiv der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich.

11. Juli 2020 | Dieser Beitrag berichtet von den ersten Flugbegleitern in der Luftfahrtgeschichte, insbesondere von Nelly Diener. Sie wurde 1934 die erste Stewardess bei Swissair. Noch im selben Jahr wurde sie ein Opfer eines Flugzeugabsturzes. Im Archiv der Swissair finden sich einige Bilder von dieser bemerkenswerten Frau. Weiterlesen

Walter Mittelholzer, Flugpionier und Luftbildfotograf, Beitrag Nr. 3 aus der Geschichte der Swissair

Walter Mittelholzer vor einer Fokker in Ostafrika während seiner Kilimanjaro-Flugreise 1929-1930 ( ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv Stiftung Luftbild Schweiz, Fotograf: Unbekannt, LBS_MH02-07-0310, Public Domain Mark)

15. Mai 2020 | Walter Mittelholzer (* 1894; † 1937) lebte, flog und fotografierte vor 100 Jahren, war Mitbegründer der Ad Astra Aero-Fluggesellschaft und später erster technischer Direktor bei Swissair. Auf seinen Flugreisen, die ihn bis Südafrika brachten, machte er Tausende von Fotografien, die von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich digitalisiert wurden. Werfen wir einen Blick auf sein Leben und seine Fotografien. Weiterlesen

Er ging voraus nach Lhasa. Peter Aufschnaiter. Die Biografie.

Peter Aufschnaiter mit Winkelmessgerät in Lhasa

Peter Aufschnaiter mit Winkelmessgerät auf dem Eisenhügel (Chagpori) bei der Vermessung der Stadt Lhasa in Tibet. Im Hintergrund der Potala, der Palast des Dalai Lama und darunter die Stadt Lhasa © Völkerkundemuseum der Universität Zürich. Inv.-Nr. VMZ 400.07.61.010./ Foto: Heinrich Harrer

22. Juni 2019 | Peter Aufschnaiter (* 1899 in Kitzbühel; † 1973 in Innsbruck) war ein österreichischer Bergsteiger, Agrarwissenschaftler, Entwicklungshelfer und Kartograf. Zusammen mit Heinrich Harrer flüchtete er 1944 aus einem britischen Internierungslager in Indien nach Tibet. Aufschnaiter stand sein Leben lang im Schatten Harrers, obwohl er der Kopf und die treibende Kraft hinter „Sieben Jahre in Tibet“ war. Dieses über 400 Seiten starke Buch von Nicholas Mailänder, erschienen im Verlag Tyrolia Innsbruck, schildert spannend das Leben dieses introvertierten Österreichers und beleuchtet u. a. auch das angespannte Verhältnis von Aufschnaiter zu Harrer. Weiterlesen

Kaviarpralinen, Kaviarpulver, Laxfurter und Tuna Chips: Walter Grüll, der mit den fischigen Ideen

Walter Grüll vor seinem Fischspezialitäten-Geschäft in Grödig bei Salzburg

Walter Grüll vor seinem Fischspezialitäten-Geschäft in Grödig bei Salzburg im Sommer 2016

Österreich | Salzburg | Grödig | Genussregion | In der Fischgemeinde Grödig, wenige Kilometer südlich vor den Toren der Mozartstadt Salzburg ist ein besonderer Meister seit Jahren von einem besonderen Virus infiziert. Walter Grüll wurde von dem unheilbaren Fischliebhaber-Virus infiziert und spielt seit Jahren auf einer besonderen Fischklaviatur.

Angefangen hatte das Leiden, die Leidenschaft, bei Walter Grüll im Alter von zwölf Jahren. Da zog er bereits die ersten Forellen vom Ei weg auf – im Keller seines Elternhauses in Salzburg-Parsch. Im Erwachsenenalter war er dann nicht mehr von Fischen wegzubringen: 1981 begann er mit seiner Fischzucht, 1993 eröffnete er sein heutiges Fischspezialitätengeschäft in Grödig und 2002 konnte er erstmals echten schwarzen Kaviar aus eigener Störzucht anbieten – der erste österreichische Kaviarproduzent. Weiterlesen